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Baumschnitt im Herbst richtig machen

oder wie man im Herbst Gartenbäume richtig beschneidet.

Wenn Sie bemerkt haben, dass jedes Jahr nur einige wenige Früchte an Ihren Obstbäumen hängen, könnte der Grund in einem falschen Beschnitt liegen. Ein geeigneter Schnitt hingegen kann die Form, die Größe und das Wachstum Ihrer Pflanze verändern und sowohl Insekten- als auch Krankheitsschäden verhindern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man im Herbst Gartenbäume richtig beschneidet.

Baumschnittstellen
Bildquelle: Pixabay

Wann ist der perfekte Zeitpunkt?

Viele Menschen sind überzeugt, dass der Frühling die beste Zeit zum Bauschnitt ist. Dies gilt nur teilweise, denn Bäume sollten auf keinen Fall während der Blütephase gekürzt werden. Der beste Zeitpunkt ist somit der späte Herbst. Wenn Sie es unbedingt im Frühling machen wollen oder den Baumschnitt im Herbst verpasst oder vergessen haben, können Sie sich im Frühling damit beschäftigen, aber auf keinen Fall später als Anfang April. Natürlich variiert die Schnittsaison je nach Baumart. Zum Beispiel wird behauptet, dass der Kirschbaum gleich nach der Ernte geschnitten werden sollte, also zwischen Juli und September. Aber der Schnitt im späten Herbst (von November bis Anfang April) funktioniert für die meisten Bäume gut, zumal die Schnittplätze verheilen können, bevor die Kälte kommt. Es ist auch deswegen von Vorteil, den Baumschnitt in diesem Zeitraum durchzuführen, weil spät im Herbst eine Ruheperiode für Bäume beginnt, was bedeutet, dass ihr Wachstum unterdrückt wird und sie den Schnitt besser vertragen können. Nehmen Sie die Verjüngung des Baums regelmäßig alle 3 bis 5 Jahre vor.

Welche Werkzeuge eignen sich für den Baumschnitt?

Für den jährlichen Baumschnitt am besten nutzbar sind eine gewöhnliche Baumschere und eine Universalsäge. Die richtigen oder sogar professionelle Werkzeuge können natürlich den Baumschnitt immens erleichtern, aber im Hinblick auf das Wohlbefinden Ihrer Bäume ist nicht die Art der Werkzeuge, sondern deren Zustand wichtig. Wenn Sie die Werkzeuge gut gepflegt und scharf halten, verbessern Sie ihre Leistung und führen einen sorgfältigen Schnitt durch, der schneller heilt.

Gartenschere als Baumschneider
Bildquelle: Pixabay

Womit sollten Sie anfangen?

Zuerst sollten Sie trockene, kranke und tote Äste abschneiden, damit sie sie bei nachfolgenden Veränderungen am Baum nicht stören. Danach wird empfohlen, die Wurzel- und die Wassertriebe oder Wasserschosser abzutrennen und abzusägen. Wassertriebe sind senkrechte, glatte und dünne Äste, die meistens zahlreich nach oben wachsen. Ebenso wie Wurzeltriebe verschlechtern sie generell die Ernte, nicht nur, weil sie einige der Nährstoffe wegnehmen, sondern auch, weil sie den Zugang der Früchte zum Sonnenlicht blockieren. Wenn es gefährliche „Baumsauger“ auf Ihren Bäumen gibt, sollten auch sie entfernt werden, weil sie alle wichtige Nährstoffen aus dem Baum ziehen und am Ende zum Absterben führen können.

Die Grundregeln des Baumschnitts: was schneiden und was erhalten

Wenn der Baum schon ein bisschen ,,aufgeräumt” ist, merken Sie vielleicht, dass manche Äste nach innen (in die Baumkrone) wachsen. Diese sollten ebenfalls entfernt werden. Die Äste sollten bis zum Astring oder Auge (Übergang/ Verdickung zwischen Ast und Stamm) abgeschnitten werden. Wenn ein Baumast dick ist, beginnen Sie den Schnitt von der Unterseite, um die Baumrinde nicht aufzureißen. Eine verletzte Rinde entblößt das Stammholz, das gegen schädliche Bakterien und Pilze extrem empfindlich ist. Falls ein Ast sehr dick und schwer ist, empfiehlt es sich, in zwei Schritten zu sägen: zunächst von unten und danach von oben. Wenn Sie tief genug geschnitten haben, kann der Ast wegen seines Eigengewichts brechen. Falls dies nicht geschieht, sägen Sie noch ein paar Millimeter weiter. Helfen Sie vorsichtig mit der Hand nach, wenn nötig. Um mehr Kontrolle über den Prozess zu haben, können Sie den Schnitt vertikal auf beiden Seiten durchführen. Wenn keine Gefahr einer Rindenverletzung mehr besteht, dürfen Sie den Aststummel bis zum Astring in einem Zug abschneiden.

Noch eine Sache: Wenn zwei Äste gekreuzt, verwickelt sind, dicht stehen oder auf andere Weise miteinander konkurrieren, sollten Sie den dünneren vollständig entfernen.

Trockene Zweige mit Moos besetzt
Bildquelle: Pixabay

Stets belassen Sie einen nach oben wachsenden Ast, der Mitteltrieb genannt wird. Wenn er zu lang ist, kürzen Sie ihn ebenso wie überflüssige lange Seitenäste, um die gewünschte kompakte Form des Baums zu schaffen.

Die Konkurrenztriebe zu dem Mitteltrieb und den Seitenästen sollten vollständig abgesägt werden, damit jede Stelle der Krone frischer Luft und Licht ausgesetzt wird. Schneiden Sie auch schwache oder tief hängende Äste ab, die Menschen verletzen oder Eigentum beschädigen können, z. B. Äste, die über Parkplätzen oder Spielplätzen hängen oder Äste, die Straßenlaternen oder Oberleitungen stören.

PS: Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, den Baumschnitt in der Nähe von Strom- und Versorgungskabeln selbstständig durchzuführen, weil dies lebensgefährlich sein kann. Wenden Sie sich besser an Experten, z. B. Versorgungsunternehmen oder Stadtpfleger

Besondere Baumpflege nach dem Schnitt: Ist das überhaupt notwendig?

Baumharz, Harzausfluss und Harzaustritt am Stamm
Bildquelle: Pixabay

Lange Zeit glaubten viele Gärtner, dass man eine Baumwunde nach dem Schnitt vor Schädlingen und Pilze schützen müsse. Dafür wurde ein besonderes Wundverschlussmittel verwendet. Aber heutzutage ist nachgewiesen, dass es keinen positiven Einfluss auf die Baumwundheilung hat, im Gegenteil sogar schaden kann. Wenn der Baumschnitt erfolgreich und fehlerfrei verläuft, kann der Baum das selbst schaffen und mit der Zeit die Wunde gegen äußere Einflüsse abschotten.

Dieser Artikel wurde von Michael Brauer beigetragen.
Er schreibt seine Beiträge für Hansagarten24.
Seine größte Interesse sind Gartenarbeit und -bauen, deswegen beziehen sich seine schriftliche Werke meistens darauf.

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