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Baumkrankheiten an Kastanien

Baumkrankheiten an Kastanien

Es ist schade, aber leider kaum zu vermeiden. Die weißblühenden Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) werden von Jahr zu Jahr von einer Miniermotte befallen. Eine Kastanienkrankheit die mittlerweile schon über zwei Jahrzehnte lang Zeit hatte sich von den Balkanregionen bis zu uns in den nördlichen und westlichen Regionen Europas zu verbreiten.

Wie das Schadbild der Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) aussieht, kann man gut an den Bildern auf dieser Pflanzeninfo-Webseite erkennen. Die Fotos mit dem Krankheitsbild wurden schon ca. Mitte Juli 2014 aufgenommen und dokumentiert.

Das Laub der Kastanien zeigt sich schon in den Sommermonaten größtenteils braun gefärbt. Die Braunfärbung spiegelt die Frasgänge der Miniermotten-Larven wieder, die sich wochenlang durch das Blattgewebe fressen, um sich im letzten Stadium gut genährt zu verpuppen und als Falter auszuschlüpfen. Natürlich wiederholt sich das Spielchen bis zu vier mal im Jahr durch einen ständigen Befall und Weitervermehrung der Motten.

Kastanienbäume erlangen durch diese Baumkrankheit aber nicht sofort größere Schäden. Es ist ein langsamer Prozess, da nicht nur die Blätter absterben, sondern die Bäume nur noch wenig Photosyntese betreiben können. Dadurch kann der Baum nur noch ungenügend Nährstoffe aufnehmen und es kann über die Jahre zu einer chronischen Unterernährung führen, die Wachstumsstörungen wie bpsw. zu früher Fruchtfall, späte Herbstblüte, etc. zur Folge haben. Natürlich verringert sich dadurch auch die volle Lebenserwartung der Kastanienbäume.

Alternativ zur weißen Rosskastanie können aber auch die rotblühende Kastanie (Aesculus carnea)Strauch-Kastanie (Aesculus parviflora) oder die Esskastanie / Edelkastanie (Castanea sativa) gepflanzt werden um einen Baumbefall mit der Miniermotte zu vermeiden. Diese alternativen Kastaniensorten, bzw. Kastanienbaumarten sind relativ resistent gegen die Miniermotte, da sie sich in deren Blattwerk nicht weiterentwickeln können.

Eine wirkungsvolle Bekämpfung der Kastanienminiermotte ist derzeit nicht möglich, da effektiv wirkende Pflanzenschutzmittel bei uns verboten sind oder nicht zugelassen werden.
Eine Bekämpfungsmassnahme könnte aber den Mottenbefall für die nächsten Jahre deutlich mindern: Die Beseitung des gesamten Herbstlaubes im Bereich des befallenen Baumes.

Leider ist es aber auch so, das die Rosskastanie über die Zersetzung ihres Herbstlaubes auch wieder Nährstoffe über den Boden aufnimmt, was nach Entfernung des Laubes aber wieder verhindert wird und Nahrungsmangel zusätzliche Auswirkungen auf den Baum zeigen kann.

Das Laub sollte aber nicht kompostiert oder in der Mülltonne entsorgt werden. Effektiv und wirkungsvoll wäre entweder eine Verbrennung der Blätter oder eine längere luftdicht abgeschlossene Lagerung in Müllsäcken, bis die Larven der Miniermotte abgestorben sind.

Auch ist eine mittlerweile vermehrt auftretende bakterielle Erkrankung bei den Kastanien im Anlauf, die sog. Pseudomonas (Pseudomonas syringae). Dieses Bakterium infiziert die Baumrinde und zeigt sich durch eine schwarz verfärbte, aufplatzende und nässende Borke. Ähnlich wirkt auch die Pilzkrankheit Phytophthora. Sind diese Krankheitserreger schon weit fortgeschritten, erkennt man dies am Kümmerwuchs oder an absterbenden Ästen im Kronenbereich der Bäume. Hier sollte dringends auf brüchige Äste und Zweige geachtet werden, um die Verkehrssicherheit unter den Kastanienbäumen nicht zu gefährden.